Mein Abenteuer

von Lukas W.

 Das Klingeln der alten Türschelle kündigte einen seltsamen Kunden an. Es lief zurzeit nicht gut, was Geld angeht, also hörte ich sofort auf, mit dem was ich getan habe, und rannte schnell an die Tür. Der Mann trug einen Mantel und sein Gesicht war verhüllt. Ich fragte: „Wie kann ich Ihnen helfen?“
Er sprach: „Seid Ihr ein Meisterzauberer?“
Verwirrt antwortete ich: „Wer will das wissen?“
„Jemand, der gewillt ist, gut zu zahlen“, erwiderte er.
Ich flunkerte: „Ja, ich bin ein Meisterzauberer.“
Das war eine Lüge, aber das würde er wohl kaum bemerken, dachte ich.
„Wobei soll ich Ihnen helfen?“
„Meine Mannschaft will Werwald zurückerobern.“
Ich sagte: „Seid Ihr verrückt? Dort lebt ein Drache.“
„Deshalb sollt Ihr mitkommen.“
Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Also willigte ich kurzentschlossen ein.
Der mysteriöse Fremde sagte: „Gut. Morgen um zwölf Uhr auf dem Marktplatz treffen wir uns.“
Dann ging er. Als er an der Tür war, riet er mir noch, nicht zu viel einzupacken. Dann war er genauso schnell wieder weg, wie er gekommen war.
Ich packte aufgeregt meine Sachen. Am nächsten Tag traf ich die Mannschaft. Als ich sie das erste Mal sah, sprach ich verwundert:
„Das sind ja alles Zwerge.“
Wütend erwiderten sie: „Einst lebten wir in Werwald.“
Ich entschuldigte mich. Für ein näheres Kennenlernen hatten wir keine Zeit, denn wir begaben uns direkt auf den Weg.
Während der Reise wurden wir oft genug überfallen, um zu sehen, wie gut die Zwerge kämpfen konnten. Trotz der ganzen Kämpfe sah ich nie das Gesicht des mysteriösen Mannes. Ungefähr zehn Kilometer vor Werwald sagte man mir, dass ich einen Trank brauen sollte, der vor Feuer schützt. Zum Glück konnte ich diesen Trank zaubern. Als wir in Werwald ankamen, dauerte es nicht lange, bis wir den Drachen fanden. Die Schlacht dauerte drei volle Tage lang und war sehr verlustreich. Als wir gewonnen haben, wurde weder gefeiert noch wurden Lieder gesungen, da zu viele Freunde gestorben waren. Am nächsten Morgen bekam ich mein Geld. Es war ein Vermögen. Auf dem Rückweg begleiteten mich ein paar der letzten Zwerge noch ein Stück.
Als ich durch die Tür des Ladens trat, rannte mein Onkel mir aufgeregt und voller Freude entgegen. Ich entschuldigte mich für mein plötzliches Verschwinden, aber meinen Onkel interessierte nur, dass ich heil zurückgekommen war. 

 

Lukas‘ Geschichte erschien leicht bearbeitet und gekürzt in der Online-Ausgabe der Zeitung Arrival News.