Friedrich Ani im Interview

„MAN MUSS LERNEN, DER EIGENEN SPUR ZU FOLGEN ...“ Friedrich Ani „Ich beschäftige mich sehr lange damit, wie die Hauptfiguren sind, was das für Wesen sind, was die umtreibt und welche Konflikte die haben, welche Nöte, welche Schmerzen, welche Sehnsüchte. Das ist das Wichtigste noch vor der Geschichte. Eine Geschichte gibt´s am Anfang immer nur ganz knapp, es ist eigentlich mehr eine Art Vision von einer Geschichte. Durch die Figuren entstehen nach und nach Zusammenhänge und vielleicht so etwas wie die Grundstruktur einer Geschichte.“ Friedrich AniFriedrich Ani, der Schöpfer des Vermisstenfahnders „Tabor Süden“, ist einer großen Lese-Fangemeinde als Kriminalschriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor, aber auch als Jugend- und Kinderbuchautor und last but not least als Lyriker bekannt. Der mehrfach ausgezeichnete Preisträger, der unter anderem den deutschen Krimipreis erhalten hat, ist ein wachsamer Beobachter von Kindern und Jugendlichen. Seine intensive, fast akribische Beschäftigung mit seinen Hauptfiguren und deren Gestaltung macht seine Texte wie den Kriminalroman "Totsein verjährt nicht" so fesselnd.Friedrich Ani thematisiert in dieser...
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Shauda – Der Diamantenstern

An dieser Stelle möchten wir Euch heute gerne Shauda aus Berlin vorstellen. Shauda kommt ursprünglich aus Tschetschenien und lernte, als sie den Text verfasste, erst seit kurzer Zeit Deutsch. Sie hat ein wunderschönes Märchen geschrieben. Schaut doch mal rein!   Der Diamantenstern Es lebte einmal ein König in einem großen Land in seinem schönen großen Schloss namens Dianthus Willdich. Ihm war nichts schöner als sein Diamantenstern, denn der Diamantenstern glitzerte wie ein echter Stern am Nachthimmel.Wenn Dianthus schlief, legte er den Diamantenstern in eine Schachtel und dann unter sein Kopfkissen, und wenn er gemütlich einschlief, träumte er schöne Träume. Eines Tages schlief Dianthus ein und träumte den schönsten Traum, den er je geträumt hatte. Aber plötzlich hatte er einen gruseligen Traum. Er stand vor Schreck auf und guckte, ob sein Diamantenstern noch da sei. Nein, das kann doch nicht wahr sein: Er war weg! Einfach verschwunden! Tränen kamen aus seinen Augen, er schrie weinend: „Mein Diamantenstern, er ist verschwunden!“ und rannte nach unten....
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Siegertexte Stadtschulwettbewerb München 2012/13 – Das Haus im Garten

Carolin T., 17 JahreDas Haus im GartenIn Anlehnung an eine wahre BegebenheitDas Anwesen war so groß, dass Alfred sich schon darin verlaufen hatte. Zusammen mit seinen drei Geschwistern hatte er darin gespielt, als sie neu hergezogen waren. Zwischen den Buchen und Eichen, die in der sommerlichen Hitze Schatten spendeten, ließ es sich gut Verstecken und Räuber und Gendarm spielen. Alfred war der älteste der vier Geschwister, aber bisweilen spielte er noch ausgelassen mit seinem Bruder und seinen Schwestern. Der große Garten lud freundlich dazu ein, bespielt und entdeckt zu werden."Vor ein paar Jahren hat im Haus von Onkel Thomas Richard Wagner gelebt", hatte Alfreds Vater, Georg Hirth, ihm erzählt, als sie in das Haus im Garten gezogen waren. "Unser Haus hat er auch bauen lassen. Er hat im Sommer hier gewohnt. Ich kann mir gut vorstellen, wie Herr Wagner in lauen Sommernächten hier vor unserem Haus in seinem Garten saß und sich hat inspirieren lassen. Hast du schon einmal Wagnermusik...
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Siegertexte Stadtschulwettbewerb 2012/13 – Keiner ist so verrückt, …

Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht. (Heinrich Heine)Von Leonore O., 15 JahreEin leichter Nieselregen fiel an dem Abend herab, an dem ich München erreichte. Man hatte mir Hoffnung auf eine Arbeitsstelle als Dozent an der Münchner Universität gemacht und daraufhin war ich überstürzt nach München geeilt. „Bitte schön, behalten sie den Rest“, sagte ich zu dem Droschken-fahrer, der mich ohne Zwischenfälle von Berlin nach München gebracht hatte. Er sah mich misstrauisch an. Ich konnte ihn verstehen. […] Ich hob meine Koffer vom nassen Boden auf und ging auf das Palais Rechberg zu.[…] Ich trat ein paar Schritte zurück und betrachtete die Fassade des Palais. Die vielen Ornamente und Erker verliehen dem Haus etwas Altertümliches und erinnerten daran, dass es bereits 1678 erbaut worden war. Auf dem Dach glaubte ich die Umrisse eines kleinen Ausblicks erkennen zu können. Schade nur, dass ich bis zum Frühling würde warten müssen, um hinaufsteigen zu können. Ich...
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Siegertexte Stadtschulwettbewerb München 2012/13 – Provokant

Violetta M., 15 JahreProvokantEs ist nicht unscheinbar, aber leicht zu übersehen. Auf den ersten Blick ist es nur eines von vielen, fast schon unbedeutend. Die Wenigsten bleiben stehen, um es näher zu betrachten. Doch wenn sie es täten, würde ihnen die Stuckzier über der Eingangstüre auffallen, die den zunächst lieblich wirkenden Charakter des Hauses mit der weißen Fassade unterstreicht. Vielleicht würden die Betrachter, die zwischen Erkern eingespannten Balkone bemerken, die den viergeschossigen Jugendstilbau schmücken. Möglicherweise würde einigen von ihnen das Mansardendach, dessen Erbauung um 1911 großen Anklang fand, ins Auge stechen. Es würden jedoch zweifelsohne fast alle die bloße Existenz dieses Hauses für belanglos oder gar "nicht erwähnenswert? halten. Doch so erstaunlich es manchen auch scheinen mag, die Begebenheiten, die sich hinter diesen Mauern abspielten, widerlegen den Eindruck der Unbedeutsamkeit und lassen alles aus einer ganz anderen Perspektive erscheinen ...Es war spät in der Nacht. Er stand von seinem hölzernen Arbeitstisch auf und streckte sich gähnend. Dabei erhaschte er...
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